Thomas Gardmann ...und so tröstet uns ein Akkord
Zu Berios Sequenza XIII (Chanson) for Accordion 1995/96
 

Luciano Berios Entwicklung verlief alles andere als geradlinig, was sich bereits an seinen Lebensstationen ablesen lässt: Der 1925 an der ligurischen Meeresküste in Oneglia/Imperia geborene Berio wurde zuerst durch seinen ebenfalls komponierenden Vater gefördert. Solides Handwerk und eine tiefe Beziehung zur musikalischen Tradition Italiens verdankt er auch seiner Ausbildung am Konservatorium Mailand bei Giulio Cesare Paribeni und Giorgio Federico Ghedini (Abschluss 1951). Autodidaktisch setzte er sich daneben mit der zweiten Wiener Schule, mit Bartók, Strawinsky, Hindemith und Milhaud auseinander, bevor er dank eines Stipendiums der Koussevitzky Foundation 1952 in Tanglewood bei Dallapiccola studieren konnte, der ihn in die Methode der Zwölftontechnik einführte.

Darmstadt brachte ab 1954 die wichtige Begegnung mit den Wortführern der musikalischen Avantgarde, was als ästhetisches Programm zur Gründung der eigenen Zeitschrift Incontri Musicali (Musikalische Begegnungen, 1956 bis 1960) und der gleichnamigen Konzertreihe führte. Gleichzeitig leitete er 1954-1959 zusammen mit Bruno Maderna in Mailand das Studio di Fonologia der RAI, wo er mit elektronischer Musik experimentierte. In dieser Zeit lernte er auch John Cage kennen, den er in Italien einführte und dank einer Quizsendung der RAI zu grosser Popularität brachte. Von ihm übernahm er eine radikal tolerante Position bei der Definition von Musik: „Music is everything that one listens to with the intention of listening to music.” 1961/1962 lehrte er an der Dartington Summer School, 1962-1964 im Wechsel mit Darius Milhaud am Mills College und 1965-1971 an der Harvard University und an der Juilliard School, wo er 1967 das Juilliard Ensemble für zeitgenössische Musik gründete. 1974-1980 war er Direktor der elektro-akustischen Abteilung des IRCAM in Paris, 1975 wurde er künstlerischer Leiter des Israel Chamber Orchestra; die gleiche Position übernahm er 1984 beim Maggio Musicale Fiorentino und 1987 beim Studio für elektronische Musik Tempo reale in Florenz. 1993/94 hielt er unter dem Titel Remembering the Future Poetik-Vorlesungen am Charles Eliot Norton Chair der Harvard University.

Ähnlich, wie in diesen Verpflichtungen das Interesse am Experiment und an der Tradition dicht nebeneinander stehen, ist auch das kompositorische Oeuvre durch häufige Stilwechsel gekennzeichnet: „Perhaps thats just what music is: the search for a boundary that is continually being shifted”. Und gerade in dieser ständigen Veränderung ist Berio repräsentativ für die musikgeschichtlichen Prozesse der Nachkriegszeit.

Ausgebildet auf verschiedenen Instrumenten und häufig Dirigent vornehmlich eigener Werke, hat Berio vergleichsweise wenige theoretische Abhandlungen geschrieben, darunter allerdings so grundsätzliche wie „aspetti di artigianato formale” und „poesia e musica - un' esperienza”. Umso wichtiger sind seine verstreut überlieferten Erläuterungen, vor allem kurze, prägnante Werkeinführungen. Als bekannte Komponistenpersönlichkeit, die mit im Zentrum des internationalen Konzertbetriebs steht, wird Berio zudem häufig zu öffentlichen Stellungnahmen und Interviews aufgefordert.

Seit 1958 portraitiert Luciano Berio in Solostücken die wichtigsten Instrumente: zeitgenössische Portraits traditioneller Instrumente, die das Gattungs- und Traditionsbewusstsein reflektieren, mit dem üblichen Bild der Instrumente spielen, sich zugleich aber auch davon abgrenzen, neue Bilder der Instrumente entwerfen. Eindimensionalität hat Berio nie interessiert.

Im Zentrum steht der Klang eines jeden Instrumentes - und dessen Spielweisen, die idiomatischen, aber auch deren Gegenteil. Klang und Spielweisen werden ausgelotet, bis an die Grenzen und darüber hinaus, teils in einer eigentlichen Recherche musicale, meist in engster Zusammenarbeit mit den jeweiligen Solisten. Die Stücke sind so immer auch ein Portrait ihrer Interpreten. Jedes Stück hat Berio im Hinblick auf einen Virtuosen geschrieben, nicht für elegante, etwas blässliche Männer mit hohlem Kopf und flinken Fingern, wie er sagt, sondern für Musiker mit breitem Horizont, die das klassische Repertoire ebenso bewältigen wie die Musik der Avantgarde. Neben besonderen technischen Fertigkeiten sind insbesondere die raschen Wechsel im Ausdruck und von konventionellen bzw. zeitgenössischen Spieltechniken gefordert, die geistige Virtuosität künstlerischer Sensibilität und Intelligenz. „Das Virtuosentum entspringt oft einem Konflikt, einer Spannung zwischen musikalischer Idee und Instrument. Die Neuheit des musikalischen Gedankens verlangt nach einem veränderten Umgang mit dem Instrument. Die besten Solisten unserer Zeit - modern in ihrer Intelligenz, ihrer Sensibilität, ihrer Technik - sind auch fähig, sich in einer weiten historischen Perspektive zu bewegen und die Spannungen zwischen den schöpferischen Impulsen von gestern und heute aufzuheben”;. Berios erster Modellsolist war so Severino Gazzelloni, Protagonist im Vivaldi-Revival und in der Avantgarde. Bach ist in Sequenza so nahe wie Darmstadt.

In jedem Stück sucht Berio den Charakter, die Seele des Instrumentes, einmal in dessen spezifischem Ausdruck, aber auch indirekt, gerade durch eine unidiomatische Verwendung, oft mit spielerischem Zugriff, ganz so, wie ein Kind seine Spielsachen auf alle illegitimen Verwendungszwecke hin abklopft, bis an die Grenzen des Instrumentes und seines Interpreten - ohne das Instrument als solches jemals zu verändern oder auch nur zu präparieren:

„Es ist meine Ueberzeugung, dass Musikinstrumente nicht wirklich verändert, auch nicht zerstört und erst recht nicht erfunden werden können. Ein Musikinstrument ist aus sich heraus ein Teil der musikalischen Sprache. Der Komponist kann zur Entwicklung der Musikinstrumente nur beitragen, indem er sie gebraucht und die reichhaltige Natur seines Werdegangs zu verstehen sucht, der soziale, technologische und ökonomische Bedingungen spiegelt. Das ist auch ein Grund, warum ich nie versucht habe, das Erbgut eines Instrumentes zu verändern, noch es gegen seine eigene Natur einzusetzen”.

Immer wieder hat es Berio allerdings gereizt, das Bild des Instrumentes zu weiten, insbesondere typisch monodischen Instrumenten Mehrstimmigkeit zu entlocken, explizit und implizit, hervorgerufen durch rasche Wechsel von Haupt- und Nebennoten, von Tonregistern, Klanglichkeit und Ausdruck, auch durch Mehrklänge auf Blasinstrumenten. Bei Instrumenten, die bereits für mehrstimmiges Spiel disponiert sind, wie die Harfe oder das Klavier, schuf er eine Polyphonie im metaphorischen Sinn, als Polyphonie von Gesten, Resonanzen und Klangschichten. Oft bilden auch symbolische Accessoires eine eigene Ebene, der Dämpfer der Posaune, der eine eigene Stimme erhält, schwingende Luftsäulen, die Trompetenstösse auslösen, der Stimmton der Oboe, das Nachstimmen der Gitarre.

Jedes Stück ist geprägt von einer Abfolge oder Sequenz spezifischer harmonischer Felder, was der Werkreihe den Titel geliehen hat. In der Rückschau lässt sich der Titel „Sequenz” auch als Überbegriff für die ganze Serie der bislang 13 Stücke anwenden, die eine über 40 Jahre sich erstreckende Anthologie der Musik für Soloinstrumente umfasst.

Die Werkreihe der Sequenzen behandelte bisher vorab die Orchesterinstrumente: die vier Holzblasinstrumente, Trompete und Posaune, Violine und Viola, dazu Klavier und Harfe, Gitarre und die menschliche Stimme. Seit langem geplant sind Sequenzen für Violoncello und für Schlagzeug, während etwa für das Horn kein kompositorisches Interesse besteht. Ausserhalb dieser Reihe schrieb Berio Solowerke, die meistens nur einen bestimmten Zentralaspekt des Instrumentes hervorheben, der dem Werk auch den Titel gibt: neben Solowerken für Orgel, Violoncello und Kontrabass sind dies "Gesti" für Blockflöte, „Rounds” für Cembalo und „Lied” für Klarinette.

„Chanson”, die jüngste Sequenz, Nr. XIII für Akkordeon aus dem Jahre 1995/96, steht ein bisschen zwischen diesen beiden Werkreihen: Eine Sequenz zwar, aber die einzige mit einem Untertitel. (Klammerbemerkung: Einige der Solosequenzen hat Berio später in ein orchestrales Gewand gekleidet und unter dem Reihentitel „Chemins” zusammengefasst. Hier trifft man dann ebenfalls Untertitel an - und auch die Bezeichnung „Corale” für die Erweiterung der Sequenza für Violine, womit eine erste Verwandtschaft angetönt sei.)

„Chanson” verweist auf das letztgenannte „Lied” für Klarinette; das Akkordeon ist wie die Klarinette ein Instrument zwischen den Blöcken, ein Instrument für das sogenannt Seriöse und für die unterhaltende Musik, ein vielgespieltes, aber kaum ein Orchesterinstrument. Damit ist auch die Nähe zur Sequenz Nr. 11 für Gitarre gegeben, die mit der Spannung zwischen klassischem und Flamenco-Stil spielt und sich bestimmter Rasguado-Techniken bedient. - Unterhaltende Elemente finden sich daneben durchaus auch in anderen Sequenze, besonders auffällig in Sequenza lll für Stimme, die im Umfeld von Pop Art und Comic Strip angesiedelt ist, sowie in den Clownerien von Sequenza V für Posaune. Im übrigen entsprach es immer Berios Ueberzeugung, dass es von Musikalität zeuge, wenn man auch das Handwerk der Unterhaltungsmusik beherrsche, was Berio selber in raffiniertester Weise bei seinen Adaptationen von Beatles- und Weill-Songs bewies, aber auch in eigenen Stücken.

Die Ambivalenz beginnt bereits mit der Widmung. Wie die Sequenzen für Trompete und Posaune, die neben den Interpreten auch die Musikpersönlichkeit Ernest Fleischmann bzw. den Musikclown Grock mit seinem legendären „Warum?” ehren, trägt sie eine Doppelwidmung: „scritta per Teodoro Anzellotti e dedicata a Gianni Coscia”, geschrieben also für (und mit) dem führenden Solisten, der das zeitgenössische Akkordeonspiel weiterentwickelt und die Komposition für dieses Instrument wesentlich mitgeprägt hat - und gewidmet einem der führenden Jazz-, Klezmer- und Tangoakkordeonisten, dem Poeten eines fast verschwundenen Italiens - und früherem Rechtsanwalt.

Nun, bereits das Thema hat es in sich, die ganze Ambivalenz, die das Instrument so faszinierend macht.

Eine merkwürdige Melodie, die in Quarten fällt, dazu ein Kontrapunkt mit Quinten und Quarten - ein denkbar archaisch anmutendes Bicinnium. Und dieser Kontrapunkt ist ein Bass in verblüffender Führung: F-C-G-D-A-(as) E-(b)-H, später H-Fis-Cis-Gis-Dis-B (= Ais), (ges)-F (=Eis) -C (=His) - nichts weniger als der komplette Quintenzirkel. Die Assoziationen liegen auf der Hand: Etüde, Schulwerk, aber auch Mozarts g-moll-Sinfonie, die Meisterschaft der Durchführung. Und sie liegen auch in der Hand, in den Quintgriffen des Akkordeons. In einer späteren, virtuosen Stelle folgt Berio präzis der Fingerstellung, schreibt förmlich die Grifftabelle ab: Das sich abspulende Tonmaterial wird der Mechanik entliehen. - In ähnlicher Weise prägte etwa die Stimmung der Gitarre das Material der Sequenza Xl.

Hier hat man nun einen Takt lang die karikaturistisch verzerrte Welt des idiomatischen Akkordeonspiels: tanzende Finger, scheinbar leere Figurationen, die lärmend daherrasseln, mechanische Akkordkoppelungen - gebrochen allerdings durch tritonusreiche Umspielungen im Diskant und die plötzliche Rückkehr zur Ruhe und Einfachheit des Anfangs, dessen dünne Textur durch den Vierfuss der linken Hand noch unterstrichen wird.

Ein kleiner Exkurs:
Berio verwendet hier das 2. Manual mit seinen festen Akkord-Koppelungen, das Standard-Bass-Manual, das man fast ausschliesslich aus der Unterhaltungsmusik kennt. Bei diesem traditionellen Akkordmanual werden durch einen Knopf, der die einzelnen Töne zu Dur-, Moll-, Septimen- oder verminderten Septimenakkorden koppelt, Harmonien ausgelöst. Die spieltechnische Beschäftigung mit diesem Manual scheint zunächst wenig einladend, da die Akkorde für lapidare Begleitformeln präformiert sind und zur leichteren Ausführung günstig angeordnet werden. Hingegen ist es spieltechnisch äußerst kompliziert, unübliche Akkordfolgen zu verwenden oder die standardisierte Harmonik zu durchbrechen - was für Berio natürlich eine besondere Herausforderung darstellte. Durch bestimmte Schichtungen und Kombinationen der vorgegeben Akkorde - wie sie nur mit einem Akkordeon realisierbar sind - werden ungeahnte Schattierungen, interferierende Schwingungen und klangfarbliche Prozesse von neuartigem Kolorit freigesetzt, entfernt vergleichbar den Resonanzen, die Berio in seinen Sequenzen für Klavier rsp. Trompete verwendet hat, wo mit dem mittleren Pedal rsp. dem resonierenden Flügel ein metaphorischer Diskurs auf einer Sekundärebene geführt wird. Zugleich setzt allein schon die Verwendung dieses Manuals ein Zeichen, und ein imaginärer Dialog der Kulturen wird in Gang gebracht. Das Akkordwerk, das nur zwischen e und dis2 erklingt, ergibt dabei eine vorherrschende Klanglichkeit der weichen Mittellage, in der die genauen Grenzen immer mehr verwischen.

Wie im Stück nun zurück zum Thema: Zwischen die beiden sich kontrapunktierenden Stimmen eingeschoben wird eine chromatische Mittelstimme. Dann erst wird ein Akkord aufgebaut, organisch, mit aufgesetzter Quarte. Ein solcher Aufbau von Akkorden findet sich oft in diesem Stück, mit Zusatztönen, die Berio manchmal erst im weit fortgeschrittenen Kompositionsprozess aufgesetzt hat. So nützt er die großen Spannweiten - auf dem Knopfakkordeon kann man ja bis zu drei Oktaven greifen - und schafft Klänge, die nur auf diesem Instrument möglich sind. Oft entfalten sich so eigentliche Mixturfarben, wobei sich die hinzugefügten Hochtöne gelegentlich auch zu eigenen chromatische Linien und damit zu eigenen Schichten zusammenfügen.

Durch die weite Lage ergibt sich ein neutraler, unspezifischer „Geruch”. Neutral, ja fast distanziert, zitiert ist auch der feine Klang mit der weichen Achtfuß-Registrierung und den weiten Legato-Bögen: sempre ppp e lontano, einer der Lieblingsausdrücke Berios, wenn er auf fremde Welten verweist; in Rendering etwa, seiner Annäherung an die letzten Schubert-Sinfoniefragmente, erscheint so ein ganzes Reich der Imagination, gespickt mit realen und uneigentlichen Zitaten.”' Ein grundsätzlicher Unterschied ist allerdings da: In Rendering sind solche Stellen mit non cantando - mit drei Ausrufezeichen - versehen, während der Untertitel der Sequenza „Chanson” heißt. Entsprechend gesanglich ist die metrische Gliederung in übersichtliche, liedhaft geschlossene Phrasen, die sich indes überlappen. Taktstriche stehen zwar selten, praktisch nur dort, wo ein neues Tempo beginnt, gelegentlich auch, wo sich die Satzart ändert. Auch ohne Taktvorzeichnung ließe sich ein Puls durchhalten, wenn nicht immer in Halben, so doch in den vorgegebenen Zählzeit Vierteln, die sich zumeist quadratisch gruppieren zu virtuellen Vier- und Achttaktern; dies ganz im Gegensatz zu den erwähnten non cantando-Stellen von Rendering, die ausdrücklich senza tempo stehen und die Zeit aufheben. Ganz im Gegensatz auch zu den anderen Sequenzen, die gerade mit ihrer rhythmischen und metrischen Offenheit spielen - und so Umberto Eco den Anstoß gaben, seine Poetik des Offenen Kunstwerkes zu entwerfen. Auch die streng metrisierten Ueberarbeitungen - etwa der Sequenza für Flöte - leben noch von der Zweideutigkeit, die durch überzählige oder fehlende Zählzeiten erzielt wird. Aber Sequenza XIII ist anders, ein „Chanson” eben. Auch wenn sich im extrem differenzierten rhythmischen Gefüge des Themas keine Dauer wiederholt - auf eine serielle Ordnung wird allerdings verzichtet - und die vielen Vorhalte und Antizipationen auf strenge Kontrapunktregeln verweisen, erinnert der Rhythmus eher an eine leicht swingende, synkopierte Unterhaltungsmusik.

Das Schreittempo, Viertel = 66, ma flessibile, eignet den Quint- und Quartgängen, ist aber auch den anderen Sequenzen gemein. Und mit diesen verbindet sich, dass gleich ein harmonisches Feld ausgeschritten wird. Reduziert man das Tonmaterial auf die oktavunabhängige Pitch class, erhält man ein streng symmetrisches Muster, mit dem in Kleinsekund-Paaren fächerartig das chromatische Total angestrebt wird, abbrechend allerdings nach dem 11. Ton. f-e, h-c, fis-g, b-a, es-(h)d, as-(a): ein Muster, das Berio bereits 30 Jahre zuvor bei der versione provisoria der Sequenza VII für Oboe verwendet hatte.

Das fehlende Cis ist dann Ausgangspunkt der nächsten chromatischen Auffächerungen, Grundton sowohl des Diskant- wie auch des Bassakkordes, zugleich auch melodisch chromatischer Leitton in beide Richtungen und abermals Grundton und Wechselnote, während der vormalige Ausgangston F nun in eine Austerzung versteckt wird. Der in diesem neuen 11-Ton-Feld fehlende Ton Es erhält seinerseits dann im dritten Abschnitt besondere Bedeutung durch seine prominente Lage, mehrfach zuoberst im Akkord. Und blickt man zurück, kann man dem Es zuvor fast Orgelpunkt-Qualitäten zusprechen. Der Komplementärton zur Elftönigkeit hat so jeweils eine ausgesprochene Scharnierfunktion. Diese Kettenbauweise mit der Verknüpfung harmonischer Felder durch ein komplementäres Element, das im Folgefeld Auftakt- und prägende Funktion erhält, lässt sich bei Berio bis in die siebziger Jahre zurück verfolgen; beim Orchesterwerk Still war dieses harmonische Verfahren gar konstitutiv.

Ist die Elftönigkeit der Reihe erreicht, der Akkord nun vierstimmig und die Quartmelodik am Phrasenende, so bekräftigt dies ein Vibrato und ein Akzent, der zugleich Auftakt zur nächsten, sich überlappenden Phrase ist. Das Vibrato hat dabei mehrere Funktionen:

Gliederung, aber auch Störung des ruhigen Schreitens und des schönen Klanges, und schließlich zeichenhafter Verweis auf die Unterhaltungsmusik, die das Vibrato exzessiv verwendet. Indem Berio das Vibrato deutlich aufsetzt, denunziert er es aber auch.

In der Fortsetzung nimmt die variative Wiederholung das Modell Pedalton-Melodie-Konkapunkt, Quint-Quart-Fälle und chromatische Mittelstimmen, Bekräftigung rsp. Störung durch Vibrato und Akzent auf; die Stimmenzahl wächst 1-3-4-7, wobei diese Auffächerung durch ein Crescendo zum Mezzoforte unterstützt wird. - Im nächsten Anlauf wird dann ein achtstimmiger Akkord in enger Lage erreicht und mit Vibrato durchgeschüttelt. Darauf erklingt der Anfang erneut, nun in beschleunigter Entwicklung. Mit einem Crescendo wird rasch Vollgriffigkeit erreicht, diesmal stark bitonal geprägt, als Gegeneinander von d-moll und E-Dur plus Fis; Akzent und Vibrato werden vorgezogen, im gestreckten Schluss wird die Beschleunigung auskomponiert, mit einer Halbierung der Notenwerte und einem Accelerando fast auf das doppelte Tempo.

Berios Musik, die nicht nur in Sinfonia stark in der Musikgeschichte wurzelt und mit deren herausragenden Werken spielt, lädt immer wieder zu Assoziationen ein. Dieses Accelerando erinnert mich so im Gestus von Aufschwüngen, Auftakten, Aufbau der Stimmen zu dichten Akkorden, Vorhalten, leittöniger Chromatik, Insistenz des Drängens und Nichtauflösung des Versprechens - ja es erinnert mich verflixt an das Tristanvorspiel, vor allem beim zweiten Auftreten im harten Achtfuß-Register, wenn noch ein Vibrato aufgesetzt wird.

Vollends mit großer Geste präsentieren sich dann die durch rauschende Arpeggi eingeführten Kleinterz-Akkorde, fortissimo herausgeschleudert, akzentuiert und vibriert. Zusammen mit der Ueberleitung wird hier wieder die bereits bekannte Elftönigkeit des Anfangs (ohne cis) erreicht.

Die dritte Durchführung zeigt dann Begleitformeln, wie sie für das Akkordeon an sich idiomatisch sind - oder wenigstens als solche empfunden werden könnten - und dies im flotten Tempo. Doch die scheinbar banale Formel erweist sich als streng abgeleitet, die Begleitfigur thematisch-motivisch vorbereitet, der Aufstieg in Quarten als Antwort auf den Quartenabstieg des Themas, das es als Wechselnote dazu, und das ganze mit thematischem Gewicht vorbereitet in der rechten Hand, als allmähliches Accelerando.

Sobald sich die Spielfiguren etablieren, setzt Berio - ähnlich wie bereits in der Sequenza II für Harfe - zu einem zweischichtigen Spiel an, wechselt die Spielfigur gleichsam von Hand zu Hand, um in der anderen dann jeweils Schwergewichtigeres gegenüberzustellen. Als zusätzliche Schwierigkeit muss links ja auch noch der Balg geführt werden. Dann wechselt Berio plötzlich auf das zweite Manual, ergeht sich in Spielfigur und Effekt pur, mit fest gekoppelten und übereinander gesetzten Septimen- und Mollakkorden und Akkordtremoli, um dann mit der ersten Pause das Gerassel gleich wieder zu brechen und allfällige Erwartungshaltungen zu enttäuschen.

Dann türmt er gleich drei Akkordkoppelungen übereinander, zeigt, wie differenziert man ein an sich plumpes Manual behandeln kann. Auf einen Akkord wird ein zweiter hinzu gesetzt, oft gar ein dritter, auch ein Akkordtremolo, das man nur auf diesem Instrument erzeugen kann. Darüber ergeht sich der Diskant in virtuosen Figuraturen, leitet zu einem lauten Balgtremolo über und weiteren extrem schwierigen und virtuosen Passagen, die ein sehr feines Spiel erfordern. Weitgepannte Intervalltremoli bilden dabei die eine Schicht -Nonen, Sexten, Quinten, Terzen. Parallel dazu verdichten sich die Akkordtremoli bis zum Triller. Als dritte Schicht erklingt darüber der Hochton b4, der später chromatisch ins h4 weiter gehührt wird und auch als Klang-Mixtur wirkt.

Diese Überlagerung von Gesten und Schichten, die untereinander einen Sekundärdiskurs bilden, kennt man bereits von den Sequenzen für Harfe und Klavier. Hier erscheinen die Schichten aber viel stärker aufeinander bezogen; so wird beispielsweise eine Akkordkoppelung gespiegelt durch die Koppelung von Vier- und Achtfuß, verbunden mit einem Terztremolo.

Die Zweigesichtigkeit spiegelt sich auch im Tempo. Dem Tempo primo Viertel = 66, ma flessibile, das einem klassischen Tempo giusto entspricht, steht für die virtuosen Partien ein jeweils mit Accelerando und Crescendo erreichtes Tempo Viertel = 104 gegenüber; das subito wieder eintretende Tempo primo wird durch überlappende Phrasen oder vorgezogene Einzeltöne motivisch vermittelt. Durch ihr annährend ganzzahliges Verhältnis von 3:5 beziehen sich die beiden Tempi deutlich aufeinander. Dazwischen wird Tempo 84, vorab für ausgeprägt akkordische Passagen, unvermittelt hingestellt, wie ein Registerwechsel. Auch da ist ein ganzzahliges Verhältnis feststellbar, 4:3 zum Grundtempo. In dieser 13. Sequenz lassen sich so verschiedenste Zahlenspielereien festmachen. Als Rondo klingt der Anfang refrainartig 13 mal an, nicht ganz deckungsgleich damit kehrt das Grundtempo 13 mal wieder, und ihre komplementären Tempi finden sich acht- rsp. fünf-, also ebenfalls 13mal. Was sich nun nicht in diesem Raster bewegt, sticht heraus: Das einzige längere Balgtremolo - ein ganz kurzes, das oft übersehen wird, findet sich dann am Schluss der 3. Seite -fällt mit dem einzigen Ritardando zusammen, wobei das Tempo primo mit 64 knapp unterschritten wird. Insgesamt dreimal wird die obere Tempolimite auf 112 durchbrochen - interessanterweise unter gleichen Vorzeichen, stets verbunden mit dem weiten Ausgreifen h2-des3, mit weiten Akkorden, unabhängigen Aktionen der beiden Hände und lauter Dynamik. Dann folgt der einzige Kompromiss, wo das Tempo nur bis 92 und nicht bis auf 104 hochgepeitscht werden kann, und die Rücknahme an den Ruhepunkten, einmal auf 54 mit Fermate, vor und am Schluss dann auf 50. Dies sind jedoch keine „Bahnhöfe”, man muss stets präsent sein. Die Werkreihe der Chemins, welche die Sequenzen in ein orchestrales Gewand kleiden, füllen diese Fermaten als „Orchesterkadenzen” mit Kommentaren und Vitalität. Bei Berio sind die Fermaten, die er in den letzten Jahren jeweils mit ihrer genauen Sekundendauer bezeichnet hat, äusserst wichtig auch als gliedernde Zäsuren und Bremsen.

Berio wählte bewusst die englische Bezeichnung Accordion, nicht fisarmonica wie z.B. Sciarrino in seinem neuesten Akkordeonstück. Akkord soll bereits im Titel anklingen - aber Berio entzieht sich der Erwartung, indem er zwar Akkorde aufbaut, aber kontrapunktisch verwendet, nicht begleitend: Polyphonie, nicht Akkordik, ein imaginärer Chanson in Quarten und strengster Materialbehandlung.

Ein Vergleich liegt auf der Hand: das Violinkonzert Alban Bergs mit seiner so tonalen Zwölftonreihe, deren Anfang ebenfalls genuin aus dem Instrument (den in Quinten gestimmten Violinsaiten) gewonnen wird. Und dieser Vergleich lässt sich noch weiter führen: Auch hier paaren sich Melodik mit strengster Erfindung und dodekaphonischer Durchführung, strenge Kontrapunktik und eine Hommage an Bachs Choral „Es ist genug” auf der einen Seite, die Anklänge einer Ländlermelodie im dritten Satz - „Wie aus der Ferne”, übrigens eine weitere Parallele - andrerseits, was auch die angestrebte Höhe verdeutlichen soll, die Nobilitierung des Akkordeons.

Langsam hat sich Berio an das Instrument herangetastet, das auch in seiner Biographie eine Rolle spielt: Sein Studium am Mailänder Konservatorium hatte er sich als Schlagzeuger in einem Akkkordeonorchester finanziert. Die Akkordeon-Farbe verwendete er einmal im Re in ascolto und dann Schritt für Schritt - nach der Bekanntschaft mit Teodoro Anzellotti, die Wolfgang Becker vom WDR und Rene Karlen vom Migros Kulturprozent vermittelt hatten -, immer in Bewegung im Geburtstags-Trio für Mauricio Kagel mit Violine und Posaune, sehr heftig mit Läufen und Figuren in den Chemins V, die aus der Sequenza XI per chitarra herausgewachsen sind - auch hier zeigt sich im übrigen die Nähe von Chanson zur Gitarren-Sequenz -, schliesslich wieder mehr als Farbe in der Oper Outis, Milano 1996. Nun also ein Solostück, wo die Seele des Akkordeons ergründet werden soll.

„Ich hatte das Akkordeon bereits bei verschiedenen Gelegenheiten benutzt, „mal verborgen” in Instrumentengruppen, mal als Klangfarben-Vermittler zwischen disparaten Instrumentenfamilien. Die Begegnung mit Teodoro Anzellotti überzeugte mich, das Akkordeon als ein Soloinstrument zu würdigen und die ihm innewohnenden und im musikalischen Vortrag erkennbaren populären Erfahrungen mit zu berücksichtigen. Ich denke an die Begleitung von Landpartien, an Lieder der Arbeiterklasse, an Night-Clubs, an argentinische Tangos und an den Jazz - dem, mehr als jeder anderen Erfahrung in den letzten Jahrzehnten, eine neue Bewertung des Instruments zu verdanken ist. Mit Sequenza XIII stellte ich mich nicht der Aufgabe, all diesen Vorgeschichten gleichzeitig eine Hommage abzustatten. Chanson ist lediglich ein spontaner Ausdruck - als Improvisation, als Rondo? - meiner Beziehung zum Akkordeon. „Eine Erinnerung an die Zukunft”, wie Italo Calvino sagen würde, dieses Instrumentes in ständiger Weiterentwicklung.”

Entstanden ist das Stück spontan, in kurzer Zeit. Berio ließ sich von Anzellotti die ganze Klangpalette vorführen; die von Eco für frühere Sequenzen apostrophierte Mitgestaltung des Interpreten ist hier voll in den Kompositionsprozess integriert. Die Materialsuche, die Erprobung der technischen und klanglichen Möglichkeiten erfolgte gemeinsarn. Später ließ sich Berio alles vorspielen und versicherte sich immer, ob alles realisierbar blieb. Alles war perfekt notiert, mit der ganzen Klangvorstellung. Dann wurden ganze Teile vertauscht; der letzten halben Seite (ab der sechs Sekunden dauernden Fermate) war vorerst die heutige Mitte des Stückes vorangestellt, während die erste Hälfte von Seite 7 stattdessen ursprünglich in der Stückmitte stand. Angefügte oder abgeschnittene Schlüsse und diese paketweise Umstellung ganzer Passagen sind bei Berlo - ähnlich wie bei Skawinsky - oft zu finden, erstaunen aber, wenn wir später etwa den organischen Finalcharakter betrachten. Alle Schnitte wurden kaschiert, Anschlüsse und Übergänge überarbeitet oder neu eingeschoben; Arpeggi, Überlappungen und Überbindungen schafften Kontinuität.

Auf die deutsche Erstaufführung in Witten, woher ja die Initiative zur Sequenza stammt, und die nachfolgende CD-Aufnahme hin überarbeitete Berio das Stück nochmals, drei Monate nach der Uraufführung und aus dem Kopf, bereicherte die Harmonik, fügte ganze Zeilen dazu. Aufnahmen sind ihm wichtig als autoritative Referenzen. Aurele Nicolet hatte er vor der Einspielung von Sequenza I einen längeren Brief geschrieben, um rhvthmische Missverständnisse zu klären, die ein Vierteljahrhundert später zur Ausarbeitung einer neuen Fassung führten.

Erwähnenswert sind schließlich noch Terzpassagen, mit fast unkontrollierbaren technischen Aufgaben, die an die Grenzen des heute Möglichen führen, unterbrochen durch eine eher von Spannung erfüllte denn als Schnaufpause gedachte sechs Sekunden lange Pause. Weitere Mixturen und die Demonstration, wie vom gleichen Ton aus die verschiedenen Akkorde gekoppelt werden, loten dazu die Klangwerte aus. Die folgenden Themeneinsätze gehen dann fast unter, weil sie fest eingebunden sind in virtuoses Figurenwerk.

Berio hasst das lärmende: „Ich mag kein lautes Akkordeon, das wie Bahnhof klingt”. Viele neuere Literatur für Akkordeonsolo erinnert an Zirkus, Variete, Show. Gewiss, Berio stellt auch diese vordergründige Welt dar, als Cliche blossgestellt, karikiert. Doch dieser typischen stellt er eine andere Welt gegenüber, eine sensible, distanzierte, lontano, bewusst in traditioneller Tongebung, im fließend schönen Legato, was gerade etwa die erste Seite klanglich so ungemein schwierig macht. Gegen den clichierten Klang setzt er im weichen Achtfuß einen sehr feinen Grundklang, mit dem der Akkordeonmusik eine neue Richtung gezeigt werden soll. Berio bevorzugt die leisen, fein schattierten Töne, kultiviert die zarten Nuancen. Extrovertierte Virtuosität steht nicht im Vordergrund, vielmehr werden dem Spieler flexible Klanglichkeit und eine präzis-virtuose Kontrolle der instrumentalen Gesten abverlangt.

Berio sucht auch nicht den Avantgardestil. Das Geräusch, Leerluft, das existentielle Keuchen interessiert ihn nicht - hier nicht, nicht einmal das quetschende sffzp, das für die Oboen- und Trompetensequenz so wesentlich war. Nein, „Chanson” präsentiert sich eher wie die liedhafte Sequenza für Klarinette und atmet den zart verhangenen Unterton neapolitanischer Lieder und französischer Chansons, wie sie eben ein Coscia so meisterhaft vermittelt. Luciano Berio, der aus der italienischen Region Imperia, unweit der französischen Grenze stammt, mag diesen Klang, dieses Sprachrohr einer feinen Melancholie. Und er wollte das Stück in diese spezifischen musikalischen Milieus einbinden.

„Meine Beziehungen zur Volksmusik haben oft einen emotionalen Charakter. Wenn ich mit dieser Musik arbeite, bin ich gepackt vom Erlebnis ihrer Entdeckung. - Immer wieder kehre ich zur Volksmusik zurück. Ich möchte mit meinen eigenen Mitteln von diesem Schatz Besitz nehmen. Ich habe einen utopischen Traum, obwohl ich weiß, dass er nicht realisiert werden kann: Ich möchte gerne eine Einheit zwischen der Volksmusik und unserer Musik schaffen”. Die raffinierte Zubereitung der Folksongs waren ein wichtiger Schritt; das Violakonzert Voci mit seinen eingeschmolzenen Anklängen an die Volksmusik führt noch weiter.

Die letzte Seite von Sequenza XIII, die ursprünglich ja gar nicht so geplant war, bildet eine Synthese der beiden Welten (wie übrigens auch bereits die Seite 5, die zunächst den Schluss vorbereitete), eine Koppelung von „Bahnhof” und Kontrapunkt, dazu ein Spiegel des Anfangs, indem das aufgefächerte Material hier langsam wieder abgebaut wird: Ein einfacher Arpeggio-Akkord baut das Elftonfeld auf mit dem Zielton cis, komplementär zum harmonischen Feld des Anfangs. Ein Kleinterz-Tremolo bereitet die schematische Mollakkordkopplung des zweiten Manuals vor. Mit der Koppelung von hartem und weichem Achtfußregister erklingt dazu das Thema mit in ihrer Lage vertauschten Tönen. Es schieben sich indessen keine chromatischen Töne ein und kein Akkord wird aufgebaut; die Zweistimmigkeit des Diskants wird vielmehr auf eine einzige Stimme zurückgenommen, die sich dann chromatisch im mit einer Fermate lange ausgehaltenen Triller löst, begleitet von starren Akkordkoppelungen. Das Thema ist allpräsent. Ein zweites Mal setzt es unbegleitet ein, chromatisch sich zuspitzend, gebremst durch das auf 50 zurückgenommene Tempo, reduziert auf den weichen Achtfuß, eingefügte Pausen und eine weitere Fermate. Ein letztes Mal erklingen im strengen Kontrapunkt die ersten vier Töne, f-e, h-c. Und doch wird nochmals Neuland entdeckt. Hatte Berio bis auf die Schlussseite den Hochton ges4 aufgespart, so erklingt nun mit 1F der tiefste Ton überhaupt wie aus einem Abgrund. Vibrato und die weite Lage, in die das c eingefügt wird, eröffnen nochmals eine andere Welt; das c in der Mitte erklingt wie eine Orgelmixtur, in die sich der Materialabbau und die Beruhigung des Tempos organisch einfügen.

Von Edoardo Sanguineti hat Berio dem Chanson ein poetisches Motto nachgestellt, das gerade auf diesen Schluss anspielt - und die Emotionen, die das Stück auslöst: „...und so tröstet uns ein Akkord, der uns freundlich schließt, schlicht: Die Katastrophe ist mittendrin, ist im Herzen: aber sie bleibt dort eingezäunt, verschanzt.”

‹ zurück back to top